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wie eine hiesige Lebensform und nicht wie eine
Wissenschaftlerin. Wenn Sie mich fragen, so sind Sie eine raffinierte
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Kopie, die es geschafft hat, Orgell hinters Licht zu führen. Sie
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könnten eine im Grunde fremde Konstruktion sein statt ein repariertes
menschliches Wesen. Offen gesagt, Sie machen mich nervös, und ich überlege, ob
ich Sie nicht auf der Stelle erschießen lassen soll.«
»Es freut mich, dass ich Sie nervös mache«, sagte Martine drohend und
verbesserte ihre Überlebenschance damit um keinen Deut.
»Sie ist die Ophemert«, meldete Evan sich hastig. »Ich bürge für sie.«
»Dann will ich mal annehmen, dass sie es ist. Nicht weil Sie für sie bürgen,
Orgell, sondern aufgrund dessen, was es bedeutet, wenn sie wirklich ein Mensch
ist und hier auf diese Weise wiederhergestellt wurde. Schade um Aram«, meinte
er murmelnd zu der großen Frau.
»Er war ein guter Mann.«
»Er war ein Lügner und ein Mörder«, sagte Martine mit Nachdruck.
»Das klingt tatsächlich menschlich.« Frazier stemmte die
Fingerspitzen gegeneinander und sah sie an. »Das ist gut. Die
Informationen, die Sie während Ihrer ausgedehnten Reise durch diese
kristalline Hölle gesammelt haben, sind für uns unschätzbar.
Sie ersparen uns eine ganze Menge Arbeit.«
»Wenn Sie meinen, Sie könnten die Station unter Einsatz von
Gewalt übernehmen und sich ...«, begann Evan.
Frazier schnitt ihm das Wort mit einem Lachen ab. »Durch Gewalt?
Warum sollten wir Gewalt anwenden, Orgell? Ihre Leute sind berühmt für ihre
konservative Geschäftspolitik. Zuerst verlieren sie den Kontakt zu ihrer Crew,
dann hören sie nichts von dem
Spezialisten, den sie zum Nachschauen geschickt haben. Ich glaube kaum, dass
sie einen dritten Check machen werden. Jedenfalls nicht, wenn Ihre
Firmenleitung so reagiert wie immer in solchen
Situationen, wenn sie nämlich entscheidet, gutes Geld nicht hinter schlechtem
herzuwerfen. Sie werden dieses Projekt abbrechen und sich für mindestens ein
oder zwei Jahre nicht mehr darum kümmern.
Und bis dahin haben wir uns längst auf Dauer hier eingerichtet.«
»Es dürfte Ihnen kein bisschen weiterhelfen«, versicherte Martine ihm.
Die große Frau rauchte etwas Tabakähnliches, das wie alte Rosen roch. Der
Geruch reizte Evans Schleimhäute. »Sie werden mitarbeiten - jedenfalls der
Teil, der von Ihnen noch übrig ist. Sie müssen wissen, dass wir unsere eigenen
Spezialisten haben. Es ist einfacher, Informationen aus einer Person
herauszuholen als aus einem Planeten. Ich denke, an Ihnen ist noch genügend
Menschliches, um auf die richtigen Verhörmethoden zu reagieren.«
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Sie drehte sich um und schien Evan mit Blicken zu durchbohren.
»Dass an deinem Freund genug Menschliches ist, weiß ich.«
»Es gibt nichts, was Sie oder sonst jemand mir antun könnte und was mich dazu
bringen würde, a uch nur die geringste Information
über Prisma preiszugeben«, sagte Martine.
»Nun, vielleicht haben Sie recht, und ich irre mich. In diesem Fall lässt sich
auch eine Menge Wissen sammeln, wenn man Sie auseinander nimmt.«
»Sie vergessen eins«, warf Evan ein, »es ist völlig egal, was Sie mit uns
anstellen. Sie können hier im Grunde nichts anderes einrichten als eine
Forschungsstation, denn Prisma hat die Qualifikation einer
Welt der Klasse A.«
Der Kollege der Frau ergriff zum erstenmal das Wort. »Was ist los?« Er schaute
besorgt zu Frazier. »Er lügt. In den Unterlagen der
Station gibt es keinerlei Hinweise auf die Existenz eingeborener intelligenter
Lebensformen.«
»Es gibt mehrere.« Evan genoss ihr Unbehagen gründlich.
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»Offenbar haben Sie Martines Darlegungen nicht aufmerksam genug zugehört. Sie
und ich wurden von Eingeborenen zusammengeflickt, deren Handeln von ihrer
Intelligenz und nicht ihrem Instinkt gesteuert wurde. Sie sind klug, klug
genug, um als Bewohner der Klasse A
eingestuft zu werden. Sie wissen, was das heißt. Klasse A-Welten dürfen nicht
entwickelt werden.«
»Ich weiß nicht, wovon Sie reden.« Frazier klang amüsiert. »Seit wir hier
sind, haben wir nichts anderes angetroffen als die erwarteten primitiven
Lebensformen. Ein cleverer Ablenkungsversuch Orgell, aber er gelingt nicht.«
»Brauchen Sie Beweise? Wer hat wohl diese chirurgischen
Eingriffe an uns vorgenommen? Bäume?«
»Schon möglich. Auf dieser Welt überrascht mich nichts mehr.«
»Wenn es hier intelligente
Lebensformen gibt, dann sollen sie sich nur von uns fernhalten«, fügte die
große Frau hinzu. »Wir haben in dieses Projekt eine Menge investiert. Zuviel,
um von einer wilden
Geschichte aufgehalten zu werden. Wenn man uns fragt, dann haben Sie sich
gegenseitig operiert, oder es wurde von Ihren
Chirurgen gemacht, ehe Humula sie erwischte. Wenn das der Fall ist, dann wird
das irgendwo in den Aufzeichnungen auftauchen, wenn wir sie alle durchgegangen
sind. Das glaube ich viel eher, als diese irre
Behauptung, Sie seien von irgendwelchen lokalen Lebensformen wiederhergestellt
worden.«
»Sie können die Existenz einer neuen Welt nicht für immer
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geheimhalten. Wenn die Regierung herausbekommt, was Sie hier treiben, dann
dürfte das das Ende Ihres gesamten Konzerns bedeuten.«
»Möglich, aber bis dahin könnte es durchaus hundert Jahre dauern«, erwiderte
Frazier. »Dann werden unsere Leute sich damit auseinandersetzen. Wir brauchen
uns deshalb nicht den Kopf zu zerbrechen. Bis dahin haben wir längst unser
Leben gelebt und liegen unter der Erde.«
»Da drin gibt es einige verrückte Dinge.« Der Kollege der hochgewachsenen Frau
hatte sich wieder dem Computer zugewandt und starrte auf den Schirm. Ȇber sie
jedoch nichts.«
»Es wird schon kommen, du wirst sehen«, sagte die Frau zuversichtlich. »Sie
versuchen sich mit einer Story, die zu verrückt ist, um sich überprüfen zu
lassen, etwas Luft zu verschaffen.«
»Was fangen wir mit ihnen bis dahin an?«
Frazier lehnte sich nach links, schaute um Evan herum, während er mit Winona
redete. »Steck die beiden in den Beobachtungsturm. Dort oben können sie keinen
Ärger machen. Morgen bringen wir sie rauf zur
Sudaria.
Nodaway und seine Leute können sie sich dann vornehmen, und wir machen hier
unten weiter.« Er schaute seine
Gefangenen an. »Ich rate Ihnen, nichts Dummes anzustellen. Meine
Leute sind sehr erfahren. Lebendig sind Sie wahrscheinlich wertvoller für uns,
und es ist auf jeden Fall besser, als tot zu sein. Man wird sich ausgiebig um
Sie kümmern.« Das Lächeln, mit dem er sie anfangs begrüßt hatte, kehrte
zurück. »Es ist nichts Persönliches. Es geht nur ums Geschäft.«
»Ja.« Die große Frau kam näher. »Wir erledigen nur unseren Job, so wie Sie
Ihren Job erledigen. Ich bin sicher, dass unsere Leute
Ihnen ein sehr attraktives Angebot machen werden, um sich Ihrer
Mitarbeit zu versichern. In diesem Leben ist es doch eigentlich egal, für wen
man arbeitet, oder?«
Martine spuckte ihr ins Gesicht. »Nein, und es macht einen
Unterschied, mit wem ich zusammenarbeiten muss.«
Die Frau wischte sich langsam den Speichel von der Wange.
»Vielleicht habe ich ja Glück. Vielleicht weigern Sie sich, mit uns
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zusammenzuarbeiten. Warten Sie ab, bis Sie Nodaway kennenlernen. Verglichen
mit ihm war Humula ein braver Junge.«
Winona trat vor und bedeutete ihnen, hinauszugehen. Martine rief
über die Schulter zurück:
»Ich lasse eine Misshandlung der Eingeborenen nicht zu!«
»Eingeborene?« Frazier lächelte amüsiert. »Sie wollen wirklich bei
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der Geschichte bleiben?« Er sah die Frau an. »Hast du irgendwelche
Eingeborene gesehen?«
»Nein, keine Eingeborenen.« Sie wandte sich an einen der
Wachtposten. »Hat einer von euch hier draußen Eingeborene gesehen?«
»Nein, Ma'am. Nichts außer diesem gottverdammten Zeug, das sich einem dauernd
um die Beine wickeln will, und diesen hartschaligen Dingern, die ständig auf
einem herumkriechen und nach einem Loch im Anzug suchen. Aber keine
Eingeborenen.«
»Damit wäre niemand da, den wir misshandeln könnten, oder? Bis auf Sie, wenn
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