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»Sind Sie so im Carlyle registriert?«
»Jawohl, Euer Ehren.« Einen Augenblick blickte sie ergeben drein, dann aber
wieder nervös. »Aber Alex, ich kann Sie nicht sehen. Nicht hier, nicht in San
Francisco, nirgendwo. Dies muss das Ende sein.«
»Um Christi willen, seien Sie nicht albern. Dies ist doch gerade erst der Anfang.«
»Nein, ist es nicht.« Sie blickte ernst für einen Augenblick, als sie dort stand, während
das Taxi ungeduldig bei laufendem Motor wartete und Alex sie wild anstarrte. »Es
ist nicht der Anfang, Alex, es ist das Ende. Und jetzt muss ich gehen.«
»Nicht so!« Alex sah plötzlich verzweifelt aus. »Wie? Sie haben gerade mit mir zu
Mittag gegessen und haben meine berühmte Mutter kennengelernt. Ist das nett?« Er
zog sie auf, sie aber sah ihn voller Bestürzung an, und er wusste, dass er einen
Treffer gelandet hatte.
»O Alex, wie können Sie, «
»Werden Sie mich später sehen?«
»Alex -«
»Macht nichts. Heute abend elf Uhr. Im Cafe Carlyle. Wir unterhalten uns und
hören uns Bobby Short an. Und wenn Sie nicht da sind, komme ich nach oben und
klopfe an die Tür Ihrer Mutter.« Plötzlich wurde seine Miene besorgt. »Können Sie
gegen elf von ihnen loskommen?« Gleichzeitig musste er sich eingestehen, dass die
Situation komisch war. Sie war Anfang Dreißig, und er fragte sie, ob sie sich von ihrer
Mutter davonstehlen könne. In der Tat, höchst absurd.
»Ich will es versuchen.« Sie lächelte ihn an und sah auf einmal sehr jung aus,
obgleich in ihren Augen eine Spur von Schuld verborgen war. »Wir sollten dies nicht
tun.«
»Warum nicht?«
Sie wollte es ihm sagen, wusste aber, dass sie es nicht konnte, hier an der
Bordkante neben einem ungeduldigen Taxifahrer, der zu murren begann. »Wir
reden darüber heute abend.«
»Gut.« Er strahlte über das ganze Gesicht. Sie würde also dasein. Vergnügt öffnete er
ihr den Wagenschlag und machte eine schwungvolle Verbeugung. »Ich sehe Sie
heute abend, Miss Phillips.« Er neigte sich ein wenig herunter und küsste sie auf die
Stirn; eine Sekunde später war die Tür geschlossen, und das Taxi jagte stadteinwärts.
Raphaella saß auf dem Rücksitz, wütend über ihre eigene Schwäche. Sie hätte ihn von
Anfang an nicht in die Irre führen dürfen. Schon im Flugzeug hätte sie ihm die
Wahrheit sagen sollen und niemals zum Essen gehen dürfen. Aber nur einmal, nur ein
einziges Mal, redete sie sich selber ein, hatte sie das Recht, etwas Wildes,
Romantisches, Amüsantes zu tun. Oder hatte sie überhaupt kein Recht darauf? Was
gab ihr das Recht, während John Henry sterbend in seinem Rollstuhl saß? Wie konnte
sie wagen, derartige Spiele zu spielen? Als das Taxi sich dem Carlyle näherte, schwor sie
sich, Alex heute abend zu sagen, dass sie verheiratet sei. Und sie würde ihn nicht
wiedersehen. Nach dem heutigen Abend... das war noch eine weitere Begegnung... und
ihr Herz flatterte schon bei dem Gedanken, ihn noch einmal zu sehen.
»Nun?« Alex sah seine Mutter triumphierend an und setzte sich. Sie lächelte ihn an
und fühlte sich plötzlich sehr alt. Wie jung er aussah, wie hoffnungsvoll, wie
glücklich, wie blind.
»Nun was?« Ihre blauen Augen waren liebevoll und traurig.
»Was meinst du mit >nun was
»Ja«, versetzte Charlotte nüchtern. »Sie ist wahrscheinlich die schönste junge Frau, die
ich gesehen habe. Sie ist charmant und liebenswürdig und reizend, und ich mag sie.
Aber, Alex...« Sie zögerte eine ganze Weile und entschied dann, ihren Verstand
sprechen zu lassen. »Was soll dabei Gutes für dich herauskommen?«
»Was soll das heißen?« Er nahm einen Schluck von seinem kalten Kaffee und
schaute plötzlich ärgerlich drein. »Sie ist wundervoll.«
»Wie gut kennst du sie?«
»Nicht sehr.« Dann grinste er sie an. »Aber ich hoffe, dies zu ändern, trotz ihrer
Mutter, ihrer Tante, ihrer Cousinen und Anstandsdamen.«
»Was ist mit ihrem Ehemann?« Alex sah plötzlich aus, als sei auf ihn geschossen
worden. Seine Augen weiteten sich, als er sie anstarrte, und verengten sich wieder mit
leisem Misstrauen.
»Was meinst du mit >ihrem Ehemann
»Alex, weißt du, wer sie ist?«
»Sie ist halb Spanierin und halb Französin, sie lebt in San Francisco, ist ohne
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